Sonntag, 21. Januar 2018

Gleichberechtigung

Gleichberechtigung

Die Gleichberechtigung, die is’
Bestandteil uns’rer Ehe, g’wiss!
Des gült sogoar beim Autofoahrn:
wenn wir zu Partys einglodn woar’n,
do foahr beim Hinfoahrn fråglos i !
Doch Hoamfoahrn, des derf immer sie!

© Maximilian Unger

Montag, 4. Februar 2013

Schwarzes Schaf

Schwarzes Schaf

Folgst du unverzagt der Fährte
die sie vorgibt, deine Herde,
freut der Hammel sich ganz vorn.
So geht ihm kein Schaf verlor’n!
Demzufolge lass das Denken,
lass dich von den ander’n lenken.
Sei nicht hinderlich beim Marsch,
halt dich an den Vorderar... äh! –hintern!

Wehe aber, du willst weichen,
anders sein, als deinesgleichen,
willst womöglich gar beizeiten
einen eig’nen Weg beschreiten.
Da ist Schluss mit Sympathie!
Das verzeiht das Rudel nie!
Manchereins meint blökend gar,
ein Schwarzes Schaf sei in der Schar.


©Maximilian Unger

Mittwoch, 23. Januar 2013

Rien ne va plus

Rien ne va plus

Das Jahr, das alte, kaum gegangen,
bin ich im neuen schon gefangen.
Gefüllt ist der Terminkalender,
kein freies Stündchen (leider) kennt er.
Am ersten Tag des Jahr’s steht drin
im Stundentakt schon stets: ‚Termin‘!
So geht‘s das ganze Monat weiter:
Termine um Termine! Leider!

So kann und soll’s nicht weitergehn!
Ich will nach einem Ausweg sehn!
Als erstes fällt mir kurzweg ein:
Ich lass Termin Termin nun sein,
sag kurzerhand sie alle ab,
damit ich endlich Freizeit hab.

Nun, da Termine ausradiert
und keiner mich mehr schikaniert,
geb ich mich jetzt dem Nichtstun hin.

… Womit ich auch nicht glücklich bin!
Kein Mensch zugegen, der mich braucht!
Kein Telefon, das – wenn’s auch schlaucht –
mich scheppernd ruft zu Konferenzen!

Ich postuliere Kompetenzen!
Ich muss zurück zum Puls der Zeit,
ich brauche die Geschäftigkeit,
ich brauche die Aktivität!
Und dass um mich die Welt sich dreht!

Und wieder, weil es mich nicht hält,
werf ich mich in die Arbeitswelt.
Es füll’n sich die Agendaseiten
wie in guten alten Zeiten,
Und bald pulsiert wie vormals eben
bedrückend ruhelos mein Leben.

Doch diesmal ist’s nicht mein Dekret,
das feststellt, dass bald nichts mehr geht.
Nein, diesmal ist es mein Gefüge:
Dem Körper reicht’s nun zur Genüge!
Er streikt und meldet ungalant:
Rien ne va plus ... AUSGEBRANNT!

©Maximilian Unger, 2013

Mittwoch, 7. Dezember 2011

In der Stille

In der Stille

Des Alltags Hektik
lähmt knechtend den Frieden
kennt nicht Einhalt
nicht Erbarmen

Doch Gelassenheit
lässt Lärm verstummen
und in der Stille
findet sich

… Frieden

Samstag, 27. August 2011

Meiner Mutter gewidmet:

Mein Blatt

An des Baumes Astwerk wiegt
im kollektiven Bündnis sich
im Hauch des Winds ein Blatt

Nachhaltig nun vom Wind bekriegt
ergibt das Blatt sich –
sicherlich für weitern Halt zu matt

Wen kümmert‘s dass ein Blatt nun fliegt
Voll Trauer bin nur ich
denn dieses war … MEIN Blatt!


© Maximilian Unger

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